Montag, 16. Januar 2012

Tom Koenigs: Geschäfte mit Menschenrechten im Iran?


Sehr geehrter Herr MdB Koenigs,

vielen Dank, dass Sie kürzlich in den Iran gereist sind und die dortigen Behörden um einen Gefangenenbesuch bei Pastor Nadarkhani sowie anderen politischen Gefangenen ersucht haben.

Ich blogge seit einiger Zeit über das Schicksal von Herrn Nadarkhani http://bei-gott-ist-alles-moeglich.blogspot.com/p/freiheit-fur-pastor-josef-im-iran.html und habe beispielsweise im Umfeld der iranischen Botschaft in der Berliner Podbielskiallee lokale Anzeigen auf Google gesponsort, in denen die Freilassung des Pastors gefordert wird http://bei-gott-ist-alles-moeglich.blogspot.com/2011/11/online-plakatierung-der-iranischen.html.

Wie sehen Sie eine solche Art der Öffentlichkeit?

Öffentlichkeit ist einerseits wichtig, um die Verantwortlichen im Iran und anderen Diktaturen zur Mäßigung zu motivieren (namenlose unbekannte Gefangene werden wahrscheinlich sehr schnell und ohne mit der Wimper zu zucken exekutiert).

Andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass Verantwortliche in einer Diktatur auf die Idee kommen könnten, gezielt politisch engagierte Menschen/Christen zu inhaftieren und mit dem Tod zu bedrohen und diese dann, wenn die Weltöffentlichkeit protestiert hat und die Gefangenen einen gewissen Prominentenstatus in der Weltöffentlichkeit haben, teuer über diplomatische Kanäle oder Geheimdienste freikaufen zu lassen.

Glauben Sie, dass Verantwortliche in Diktaturen gezielt Menschen mit Promipotential inhaftieren, zum Tode verurteilen, um sie dann teuer freikaufen zu lassen?

Was bedeutet das für Menschen, die auf die öffentliche Meinung hinsichtlich der Achtung von Menschenrechten Einfluss nehmen wollen.

Ich würde mich sehr freuen zu erfahren, wie Sie das vor Ihrem Erfahrungshintergrund sehen.

Bitte bleiben Sie auch im Fall des Pastors Nadarkhani und anderer politischer Gefangener im Iran am Ball. Vielleicht haben Sie manchmal den Eindruck, dass die Bretter, die man dabei bohren muss, einfach zu dick sind. Aber glauben Sie! Bei Gott ist alles möglich.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Peter Etzold

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