Mittwoch, 25. September 2013

Franziskus - Hammer II: Klatsch ist kriminell

Den Männern der Porno, den Frauen der Klatsch - hier funktioniert die Arbeitsteilung der Geschlechter noch weitgehend: er stimuliert sich mit Hilfe von Sexklavinnen, sie tötet durch Klatsch und Tratsch. Die Sklavenhaltung der Männer ist offiziell geächtet, der Rufmord ist dagegen auch in religiösen Kreisen eine beliebte Praxis. Die Juristen sind da weiter und halten theoretisch teure Geldstrafen für Rufmord vor. 

In seiner "Klatsch tötet" - Predigt von Mitte September spricht Papst Franziskus daher über die kriminelle Natur des Klatsches - auch und gerade in der Kirche. Wer schlecht über seinen Nächsten rede, sei ein Heuchler, der zu feige sei, auf die eigenen Fehler zu schauen. Was schaust Du auf den Splitter im Auge des Bruders und ignorierst den Balken im eigenen Auge, brachte es Jesus auf den Punkt.

Klatsch habe eine kriminelle Dimension. Franziskus im O-Ton: "Jedes Mal, wenn wir schlecht über die Brüder oder Schwestern reden, ahmen wir den mörderischen Gestus Kains nach." (Der Erstgeborene von Adam und Eva, ein Bauer, bringt seinen Bruder Abel, den Jäger, aus Neid um.)

Daher sei Klatsch nie unschuldig. Wer klatsche, sei ein Verfolger und Gewalttäter.

Doch bei Gott ist alles möglich. Franziskus setzt sein Vertrauen nicht auf einen 10-Punkte Katalog zur Eindämmung des Klatsches, sondern auf die Kraft und Gnade Gottes: "Bitten wir für uns, für die ganze Kirche um die Gnade der Umkehr von der Kriminalität des Klatsches hin zur Liebe, zur Demut, zur Sanftmut, zur Duldsamkeit, zur Großherzigkeit der Liebe zum Nächsten“. 

Die Hemmschwelle zu klatschen ist so niedrig und die Verführung so groß, Herr bewahre uns heute auch vor dieser Versuchung. Amen.

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