Montag, 25. August 2014

James Foley und was tut Gott? Gabor Steingart vom Handelsblatt




Gabor Steingart: "Die Enthauptung eines amerikanischen Journalisten durch fanatisierte Gotteskrieger wirkt nach. Der Vorgang ist ja nicht nur mit unserem Menschenbild, sondern auch mit unserem Gottesbild schwer vereinbar. Stendhal kommt einem in den Sinn: "Die einzige Entschuldigung Gottes ist, dass er nicht existiert."

Lieber Herr Steingart,

Sie zweifeln, ob ein liebender allmächtiger Gott existiert. Sonst würde er solche Greuel nicht zulassen. Gehen die Bedrohungen des Friedens und der Freiheit nicht gerade von Menschen aus, die an irgend höheres Wesen/Idee glauben, und gedeckt von diesem Glauben die schlimmsten Greueltaten begehen? Sollten wir nicht viel mehr alle ganz vernünftig und pragmatisch vorgehen zum Nutzen aller?
Jesus stellte im Wesentlichen nur drei Forderung: Liebe Gott, liebe Dich selbst, liebe Deinen Nächsten. Schauen Sie doch mal in Ihren Alltag, ob Sie das mit der Liebe (ich meine nicht Sex) so hinkriegen. Ich schaffe es nicht.
Und da haben wir den Salat: Wir Menschen fordern von Gott, dass er uns schützt und in den Himmel hochnimmt (spätestens wenn der Allerwerteste auf Grundeis geht), gleichzeitig fragen wir nicht, was Gott von uns will, wie wir uns selbst und unseren Nächsten lieben/dienen können.

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