Freitag, 13. November 2015

Fröhlichen Menschen hilft Gott, so Gabor Steingart - offene Grenzen für Moneten

Gabor Steingart, der Herausgeber des Handelsblattes, ist in prächtiger Laune heute. Auch weil die italienische Wirtschaft wieder brummt und über dem Berg zu sein scheint. 15% mehr Autos im Oktober als im September verkauft. Da jubelt natürlich auch der deutsche Export und das Sprachrohr der Korinthenzähler, das Handelsblatt. Schließlich kommt jeder zweite Euro in Deutschland aus dem Ausland. Offene Grenzen für Moneten ja, Menschen nein:-(

Ministerpräsident Reniz spricht poetisch vom Anitpasto einer glänzenden Zukunft für Italien. Und Steingart sagt: "Es tut gut, unser großes Nachbarland in so heiterer Verfassung zu erleben. 50 Prozent der Wirtschaft seien Psychologie, hat einst Ludwig Erhard gesagt. Das italienische Gegenstück dieses Satzes lautet: Gente allegra, Dio l'aiuta - fröhlichen Menschen hilft Gott."

Da ist was dran. Denn wer Gott hat, braucht sich nicht zu fürchten. Er kann die scheinbar unlösbaren Probleme Gott vor die Füße knallen und sagen: "Ich hab mein Bestes probiert, ich kanns nicht, mach du."  Und bei Gott ist alles möglich - in letzter Instanz: das Weiterleben nach dem Tod. Wer Gott nicht vertraut, hat kein frohes Leben. Er muss alles selbst organisieren und weiß, dass irgendwann die eigene Kraft und Intelligenz am Tag X erlischt. Eine deprimierende Perspektive.

Und liebe Wutbürger. Halten Sie es mal mit Renzi und Steingart. Die Eurountergangs-Szenarien der letzten Monate mit Italien als zweitschwächstem Glied in der Kette waren wieder einmal nur teuflische Schreckensphantasien. Schon die Bibel sagt: Seid wachsam und nüchtern, denn der Teufel ist wie ein brüllender Löwe und sucht sich seine Opfer. In den letzten Krisenjahren auf den Euro zu setzen, war im Rückblick sicher profitabler als der Kauf von überteuerten Schrottimmobilien.

Bald legt sich auch der Staub im Hinblick auf die aktuellsten Flüchtlings-Schreckensphantasien und siehe da: alles wird nicht so heiß gegessen wie gekocht.

By the way: Fragen Sie mal die Dame, die im Hotel das Frühstück bringt, im Heim die Bettpfannen leert oder die Bettlägrigen trocken wischt, oder den Straßenbauer - woher er oder sie kommen? Auch die xenophoben Moskauer und ihr Bürgermeister mussten erleben, dass ohne die verhassten Ausländer kein Schnee geräumt wird...

Bevor Sie heute wieder verbal Ausländer schießen gehen (Horst Seehofer spricht sogar vom "Zurückschießen") und Gedanken säen, die einige Irre dann auch noch tun, gehen Sie wie die Italiener essen oder besser machen sie ein paar Liegestütze. Danach sieht die Welt ganz anders aus.

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